Eurosatory 2016: Krauss-Maffei Wegmann präsentiert sich innovationsstark unter dem Dach der neuen Holding KMW+NEXTER Defense Systems

13.06.2016

Ein halbes Jahr nach dem formellen Vollzug ihres Zusammenschlusses unter dem Dach der Holding KNDS belegen KMW und Nexter Systems erstmals einen gemeinsamen Messestand auf der Eurosatory 2016. „LEOPARD’S HOME“ auf neuem Terrain – aber mit der bekannten Innovationskraft. KMW präsentiert dem internationalen Fachpublikum die Zukunft des LEOPARD 2 und eine Reihe weiterer Neuheiten im Radfahrzeugbereich sowie auf dem Bewaffnungssektor.

Kampfsysteme

Der LEOPARD 2 A7V ist die Antwort von KMW auf die Kampfwertsteigerungen, die von der Bundeswehr vor allem mit Blick auf kommende Beschaffungsvorhaben geplant werden. Sämtliche aktuellen Anforderungen an das neue System sind in dieser Variante umgesetzt. Dazu zählt unter anderem ein 20 kWHilfsaggregat, das bei ausgeschaltetem Haupttriebwerk den Betrieb ausgewählter taktischer und operativer Funktionalitäten im Bereich der Sensorik und der Kommunikationssysteme sichert, genauso wie die Fähigkeit, programmierbare Munition zu verwenden. Ein modulares Schutzkonzept erlaubt die Anpassung des LEOPARD 2 A7V an unterschiedliche Missionsanforderungen. Mit dem LEOPARD 2 A7V definiert KMW einen weiteren Meilenstein in der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Kampfsystems LEOPARD 2, auf dessen Fähigkeiten sich mittlerweile 18 Nutzerstaaten stützen.

Variantenvielfalt

Im Remote Controlled Howitzer 155 (RCH 155) hat Krauss-Maffei Wegmann modernste Artillerie-Technologie und Mobilität auf bisher unerreichtem Niveau zusammengeführt. Seine Basis bildet das Fahrmodul des hochgeschützten 8x8-Radfahrzeuges BOXER*, sein Hauptwaffensystem besteht im 155 mm-AGM (Artillery Gun Module), das vollautomatisch alle Lade- und Schießvorgänge über eine ferngesteuerte Bedienung durchführt. Mit nur zwei Mann Besatzung ist das System voll einsatzbereit. Seine überragenden Mobilitätseigenschaften eröffnen strategisch, operativ und taktisch neue Möglichkeiten des Artillerie-Einsatzes.

In der Radschützenpanzer-Version Remote Controlled Turret 30 (RCT 30) verfügt der BOXER über den erprobten, unbemannten Turm des Schützenpanzers PUMA mit einer 30mm-Waffe. Der BOXER RCT 30 bietet bis zu zehn Besatzungsmitgliedern höchsten Schutz.

Nicht zuletzt durch eine Weiterentwicklung des Fahrwerks und der damit verbundenen Erhöhung der Lastenklasse sowie der Steigerung der Triebwerksleistung auf 600 kW bietet der BOXER das Potential, um auch zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden.

Geschützte Fahrzeuge

Darüber hinaus stellt KMW auf seinem Messestand den DINGO 2 HD in der Großraumvariante vor. In dieser Version bietet das Fahrzeug Platz für bis zu zehn Besatzungsmitglieder. Das schnelle Auf- und Absitzen in den hinteren Bereich der hochgeschützten Großraumzelle wird durch eine elektrisch bedienbare Hecktreppe ermöglicht. Die gesteigerte Nutzlast von bis zu drei Tonnen, die leistungsgesteigerte Klimaanlage und die Kombination eines vollautomatischen Getriebes mit erhöhter Motorleistung auf über 225 kW ermöglichen ein erweitertes Einsatzspektrum. Der DINGO 2 HD wird in den Varianten Command Post, Tactical Radar Ground Surveillance (TRGS) und Ambulanz demnächst an seinen Nutzer übergeben.

FLW 500

Zum ersten Mal präsentiert KMW den Demonstrator Fernbedienbare Leichte Waffenstation 500 (FLW 500). Dieses System verfügt über eine Dreifachbewaffnung und ist eine Weiterentwicklung der einsatzerprobten, sehr erfolgreichen FLW 100 und 200. Neben einer Maschinenkanone im Kaliber 30 mm als Hauptwaffe ist für die FLW 500 auch eine Sekundärbewaffnung mit einem Maschinengewehr Kal. 7,62 mm sowie als dritte Bewaffnung eine Mehrfachwurfanlage Kal. 76 mm vorgesehen. Optional kann die FLW 500 darüber hinaus mit Lenkflugkörpern wie etwa Panzerabwehrlenkraketen ausgestattet werden. Das modulare System erlaubt weiterhin die Verwendung der Waffenrüstsätze aus den bewährten FLW 100 und 200. Das Systemgewicht von rund 500 kg ermöglicht den Einsatz auch auf leichten geschützten Fahrzeugen mit begrenzter Dachlast.

Special Operations Vehicle

Das Special Operations Vehicle (SOV) von KMW ist auf die besonderen Anforderungen von Spezialkräften ausgelegt. Dazu zählen Luftverladbarkeit im Transporthubschrauber CH-53, eine außergewöhnliche Mobilität und Geländegängigkeit, integrierter Schutz sowie eine Nutzlast von bis zu 2,5 Tonnen. Das modulare Fahrzeugsystem erlaubt dabei unterschiedliche Missionsvarianten mit einer Besatzung von bis zu sechs Soldaten.

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KNDS ging aus dem Zusammenschluss von Krauss-Maffei Wegmann und Nexter hervor, zwei der führenden europäischen Hersteller militärischer Landsysteme mit Sitz in Deutschland und Frankreich.

KNDS beschäftigt rund 9.500 Mitarbeiter und wies 2023 einen Umsatz von 3,3 Mrd. Euro sowie Auftragseingänge von 7,8 Mrd. Euro aus. Der Auftragsbestand liegt damit bei ca. 16 Mrd. Euro. Das Produktspektrum der Gruppe umfasst Kampfpanzer, gepanzerte Fahrzeuge, Artilleriesysteme, Waffensysteme, Munition, Militärbrücken, Kundenservice, Battle-Management-Systeme, Ausbildungslösungen, Lösungen für Schutzsysteme sowie ein breites Sortiment an Ausrüstung.

Die Bildung von KNDS stellt den Beginn der Konsolidierung der Industrie für militärische Landsysteme in Europa dar. Der Zusammenschluss von KMW und Nexter stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und die internationale Position beider Unternehmen sowie deren Fähigkeit, den Anforderungen der Armeen ihrer jeweiligen Länder gerecht zu werden. Zudem bietet KNDS seinen europäischen und NATO Kunden mit einer zuverlässigen industriellen Basis die Möglichkeit einer zunehmenden Standardisierung und gegenseitigen Anpassung der jeweiligen Wehrtechnik.

KNDS hat seinen Sitz in Amsterdam.